Musikgeschichte(n) der "Leute"
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Projekt: Überlegungen zur Eingrenzung und zum Format

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Beitrag von Rebecca Grotjahn Di Apr 19, 2016 6:32 pm

Lassen Sie sich von ‚Leuten‘ ‚Musikgeschichten‘ erzählen. Überlegen Sie, welche Art ‚Geschichten‘ Sie gerne im Projekt unterbringen würden. Posten Sie ein oder mehrere Beispiel(e). Denken Sie darüber nach, welche Formen der Präsentation bzw. Veröffentlichung sich eignen würden.
Posten Sie Ihr Statement bis Mo (25.04.) 9:00 Uhr.

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Beitrag von Lea Gerstenkorn Fr Apr 22, 2016 2:54 pm

Ich persönlich finde es interessant die Geschichten von Leuten zu hören, in denen sie darüber erzählen, wie Musik ihr Leben beeinflusst und verändert hat.

Mein eigener Großvater beispielsweise hat nach dem Krieg angefangen in mehreren Chören zu singen, anfangs wegen des Gemeinschaftsaspektes und als eine Art „Therapie nach dem Krieg“. Später hat sich daraus seine größte Leidenschaft entwickelt. Er sang in verschiedenen Männerchören und einem Oratorienchor und hörte auch sehr viel klassische Musik. Sogar auf seiner Beerdigung wurde das „Halleluja“ aus dem Oratorium „Messiah“ von Händel als Geschenk des Oratorienchors gesungen und in seiner Todesannonce standen die Worte „Vereint mit den himmlischen Chören“. Die Musik hat im Leben meines Großvaters einen großen Teil eingenommen. Meine Großmutter wurde durch die Begeisterung und das Interesse meines Großvaters an der Musik mitgerissen und besuchte seit dem ebenfalls viele Konzerte. Selbst musiziert hat sie jedoch nie. Meinen Großeltern war es darüber hinaus auch sehr wichtig, dass ihr Kinder und Enkelkinder ein Instrument erlernen und seine Leidenschaft für die Musik weiterleben.
Dies sind nun meine eigenen Erinnerungen und Erzählungen von meiner Großmutter und meiner Mutter.

Um solche Geschichten festhalten zu können eignen sich meiner Meinung nach Präsentationen in Form eines Dokumentationsfilmes oder eines Buches. An dieser Stelle müsste man im Plenum darüber reden, welche technischen Kenntnisse wir zu Verfügung haben um gegebenenfalls einen Film zu drehen.

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Beitrag von Regina Fischer So Apr 24, 2016 4:14 pm

Auch ich habe mich mit meinem Großvater unterhalten und er erzählte mir, er sei in einem kleinen Dorf nördlich von Moskau aufgewachsen, wo es nicht viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung gab. Als Jugendlicher trat er daher einer Gruppe Blasmusiker bei, die aus etwa 16 Personen bestand. Sie spielten Tänze, aber auch Marsch- und Trauermusik, je nach Anlass. Für ihn war das eine wichtige Erfahrung, weil man nicht nur für sich selbst übt, sondern gemeinsam schöne Musik erzeugen kann.
Später zog mein Großvater in eine Stadt in Kasachstan, wo er mit einigen anderen kurze Zeit später einen Chor formierte. Sie nahmen an Laienwettbewerben teil (die vergleichbar mit "Jugend musiziert" hierzulande waren), und konnten auch einige Male gewinnen. Das Besondere an dem Chor war, dass sie viele deutsche Lieder sangen, was einige Jahre zuvor von der Reigerung noch nicht erlaubt war. Viele Deutsche, die in Russland lebten, kannten diese Musik nicht mehr und waren fasziniert davon. Die Musik war für ihn also auch wichtig im Bezug auf seine Identität.

Was die Präsentationsform betrifft, die Lea bereits angesprochen hat, so denke ich, dass ein Film zwar aufwändiger wäre, aber auch reizvoller, da er die Emotionen der Leute besser wiedergeben kann. Ich würde diesen in Form eines Interviews gestalten, vielleicht noch mit Zusatzinformationen gespickt. Eine weitere Idee wäre es, eine Art Vortragsabend zu organisieren, bei dem mehrere Leute ihre Geschichten erzählen können, vielleicht sogar in Verbindung mit einer musikalischen Aufführung.

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Beitrag von Marlene Teusch So Apr 24, 2016 7:31 pm

Ich habe meine Großmutter nach ihren Erinnerungen gefragt und sie erzählte mir, dass die Familie in ihrer Kindheit sehr viele Operetten im Radio gehört hat. Von einigen lernte sie mit der Zeit die Texte auswendig. Daraus entwickelte sich eine Begeisterung für das Singen und sie trat dem Kirchenchor in ihrem Heimatdorf, in dem sie bis heute singt, und dem Chor der Nordwestdeutschen Philharmonie bei. Über ihre Zeit im Chor der Philharmonie erzählt sie immer wieder mit Begeisterung, wie sehr sie sich jede Woche auf die Proben und besonders auf die Konzerte gefreut hat.
Eine für sie schöne Erinnerung ist der Besuch einer Tannhäuser-Aufführung als gemeinsamer Ausflug des Kirchenchores mit zwölf Jahren. Da im Krieg Geldknappheit herrschte und Opern- und Theaterbesuche eher selten wurden, war diese Opernaufführung etwas sehr besonderes.

Als Präsentationsform finde ich die Idee eines Vortragsabends gut, da die Leute selber ihre Geschichten erzählen können. Auch ein Buch oder ein Film mit den gesammelten Geschichten kann interessant sein, da es die Geschichten nachhaltiger festhält als ein Vortragsabend.

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Beitrag von deborahs Mo Apr 25, 2016 12:29 am

Ich habe mich heute ebenfalls mit meinem Großvater unterhalten. Er hat mir einige Liederbücher aus seiner Jugend mitgegeben, u.a. ein Buch namens "Lieder des Volkes", aus dem er früher viel gesungen hat. Er selbst sagt, dass es heute für uns wohl unverständlich sein muss, wie man damals solchen Texte singen konnte und findet es rückblickend ebenso erschreckend.
Ich denke, dass es sehr interessant wäre so viele Eindrücke wie möglich von verschiedenen Personen zu sammeln, um die Entwicklung der Musik bzw. die Entwicklung der Gedanken über Musik herauszuarbeiten. Wie bereits schon öfter angesprochen wurde, finde ich die Idee diese Eindrücke und Erfahrungen der Menschen in einem Dokumentarfilm festzuhalten, sehr gut. Hierbei könnten die Personen über die Erfahrungen, die sie im Leben (von damals bis hin zu heute) gemacht haben, befragt werden und gleichzeitig deren Eindrücke über die Veränderungen des Musizierens, die sich im Laufe der Zeit getan haben, sprechen.

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Beitrag von alenaweb Mo Apr 25, 2016 8:44 am

Ich habe leider keine lebenden Großeltern mehr, somit habe ich in meinem Freundeskreis herumgefragt und habe auch eine interessante Geschichte gehört:
Bei ihm (er möchte nicht namentlich erwähnt werden) war in der Wohnung immer Musik zu hören, meist aus dem Radio, jedoch nicht im Auto. Diesen Aspekt finde ich sehr interessant, da ich mir heute keine Autofahrt ohne Radio vorstellen kann. Man setzt sich ins Auto, startet den Motor und sofort ist das Radio an. Er kann mir noch aus einer Zeit berichten, in der das Radio im Auto noch nicht selbstverständlich war. Der Altersunterschied zwischen ihm und mir beträgt 10 Jahre.
Auf die Frage hin, ob er selbst ein Instrument lernen wollte berichtete er mir, dass er auch versucht hat Keyboard zulernen, jedoch konnte er dieses Handwerk nicht erfolgreich ausüben, da er nicht über Notenkenntnisse verfügte. Außerhalb von zuhause ist er auch schon früh mit Musik in Berührung gekommen, er erzählte mir von musikalischer Früherziehung im Kindergarten. Hier durfte er viele Rhythmusinstrumente ausprobieren wie u. a. die Triangel, den Schellenkranz und das Tamburin, aber auch Melodieinstrumente wie z. B. das Xylophon waren für ihn auch zugänglich.
In der Öffentlichkeit hörte er Musik in der Kirche oder auch auf Schützenfest.

Aus den Erzählungen, die ich von meinen schon verstorben Großonkeln und Großtanten konnte ich entnehmen, dass sie wenn sie Musik gehört haben es bewusst getan haben. Z. B. sind sie auf Schützenfest gegangen um die Blasmusik und Märsche zu hören. Gesungen wurde soweit ich weiß nur in der Kirche. Viele sind in die Kirche gegangen um die Orgelmusik zuhören und zu ihr zu singen. Zuhause wurden mal kurz Lieder angestimmt, jedoch nur dann, wenn sie wirklich den Eindruck hatten, dass sie unter sich waren (so war mein Gefühl, denn wenn ich fragte, was gerade gesungen wurde, wurde es mir nicht richtig erklärt). Meist waren es Gesänge, die in Plattdeutscher Sprache waren (die ich nicht mehr verstehen konnte).
Dunkel kann ich mich noch an Spaziergänge mit meinen Großonkeln erinnern. Sie haben im Wald sehr laut gesungen (die Lieder weiß ich nicht mehr). Es ging darum später das Echo gut zu hören. In diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass sie folgendes in den Wald gerufen haben: „Wie heißt der Bürgermeister von Wesel?“ Als Echo kam: „Esel!“ zurück. Danach haben sie gerufen: „Wie heißt seine Frau?“ Das Echo antwortete mit: „Sau!“ Dann gab es noch eine Frage: „Wie heißen seine Kinder?“ Das Echo meinte: „Rinder!“

Im Zusammenhang mit der Ergebnispräsentation des Projekts fällt mir der Bellarussische Kulturabend, den unser Auslandsstudent, den wir im letzten Semester zu Gast hatten, organisiert hat, ein. Er berichtete an dem Abend von der Kultur seines Landes und dessen Rituale, Feste und Feiern. Zeitgleich zeigte er sogar Fotos der angesprochenen Anlässe. Des Weiteren hatte er auch Musik aus seiner Heimat im Gepäck, die an dem Abend live vorgetragen wurde. Es fand in der Kulturwerkstatt in Paderborn statt.
Wir können Fotos evtl. Filme der Leute sammeln und diese dann als Power Point Präsentation (oder Diashow) je nach dem was noch erhalten und wie es erhalten ist, zeigen. Natürlich nur von den Menschen, die ihr Material präsentieren wollen! Des Weiteren kann man die Leute nach ihrer Lieblingsmusik fragen und dieses am Vortragstag auch spielen.
Wenn noch jemand der Leute möchte, kann er selbst an dem Tag berichten. Die Räumlichkeiten der Kulturwerkstatt in Paderborn sind dafür bestimmt nutzbar. In Detmold fällt mir dazu das Sommertheater ein. Ich bin gespannt, welche Ideen noch auftauchen 

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Beitrag von sun ting Mo Apr 25, 2016 12:40 pm

Ich habe mich mit meiner Großmutter unterhalten und sie erzählte mir ,dass sie keine Erinnerung an der Musik in ihrer kindheit haftengeblieben ist. Wegen des Widerstandskrieg gegen japanische Aggression hatten die Menschen wenig Möglichkeit, Musik zu hören und das leben war schlecht. Deswegen fing sie früh an, Arbeit zu machen, als sie 17 Jahre alt war. Während der Arbeit hatte sie Möglichkeit, Musik kennenzulernen. Damals gabe es kultureller Club des Volkes wie heutige Theater, wo die Musiktheater、das Tanzdrama und der Film aufgeführt wurden. Die Musik wurde eng mit der damaligen Revolution geprägt, und der Musikstil war nicht vielfältig wie heute. Viele Lieder spiegeln die gesellschaftlichen Zustände. Außerdem war der Gesellschaftstanz sehr populär in 50er China.

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Beitrag von Kai Brandebusemeyer Mo Apr 25, 2016 3:19 pm

In meiner Familie gibt es wie ich bereits erzählte sowohl väterlicherseits wie auch mütterlicherseits eine ganze Menge an Erinnerungen mit Bezug zur Musik, die mir im (nicht ohne mitklingendem Stolz) Verlauf der Jahre erzählt wurden. Auch Dokumente und ehemalige Eigentümer verstorbener Familienmitglieder zeugen vom Musikleben von vor zwei bis drei Generationen. Mütterlicherseits sind die Erzählungen vor allem durch meinen musikbegeisterten Großvater geprägt, der Mundharmonika spielte, klassische wie populäre Schallplatten (Boney M bis Beethoven) besaß und in seinem Lesezimmer alte Noten und Gesangsbücher seiner Mutter lagerte. Meine Mutter erinnert sich daran, wie ihr Vater regelmäßig versucht hat sie an Sonntagen zusammen mit ihren Brüdern im Wohnzimmer zusammenzupferchen um klassischen Schallplatten zu lauschen. Gleichzeitig versuchte er seinen Kindern immer wieder eine musikalische Ausbildung auszureden, mit der Begründung, dass es andere "sowieso besser könnten". Nach seinem Tod erbte ich seine klassischen Schallplatten, Noten und gesammelten Konzertprogramme, weil kein anderes Familienmitglied etwas damit anfangen konnte oder wollte. Die Mutter meines Großvaters scheint ihn dabei wesentlich in seiner Einstellung geprägt zu haben. Sie war aktives Mitglied eines Gesangsvereines, der sich in Konz (eine Kleinstadt bei Trier) regelmäßig traf. Meine Mutter erzählt mir bis heute oft, wie viel Musik diese Frau gemacht hat und was für eine autoritäre Stellung sie in der Familie genoß, worunter meine eingeheiratete Großmutter sehr zu leiden hatte. Aus den überlieferten, meist volkstümlichen Gesangs- und Notenbüchern sind mir auch Bücher aus der NS-Zeit im Gedächtnis sehr präsent. Diese versuchen offensichtlich, diese volkstümelnde Einfachheit zu plagiieren und knüpfen an diesen Heimat-Topos an. Dabei kam mir der Gedanke, dass dieses Nachäffen des offenkundig weit verbreiteten Musikgeschmacks der Zeit durch die Propaganda heute wohl ganz anders funktionieren würde, da Musik sich vor allem über virtuelle oder akustische Medien verbreitet und die Passivität eine größere Rolle im musikalischen Leben spielt als damals noch. Mein Großvater scheint diese Rolle in der Nachkriegszeit auch mit wenigen Ausnahmen ganz bewusst eingenommen zu haben. Daher interessiert mich im Rahmen des Projektes, ob und inwiefern damals schon eine Trennung zwischen U- und E-Musik gemacht wurde, wie wir sie kennen und ob es eventuell einen Unterschied in der Art der Vereinnahmung durch das Regime gab, was diese Unterscheidung betrifft. Überhaupt scheint sich die Vorstellung von Musik grundsätzlich verändert zu haben. Zu meiner Familie väterlicherseits komme ich später.

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Beitrag von mknurr Mo Apr 25, 2016 6:27 pm

Ich melde mich jetzt leider etwas spät, aber "das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss". Ich hatte ja bereits von meinem Heimatmusikverein erzählt und dass er dieses Jahr 50. Jubiläum hat. Dazu gibt es auch eine sogenannte Festschrift, in der verschiedene (Alt-) Mitglieder ihren Zugang zur Musik in einer Art Brief niedergeschrieben haben. Ich habe mir einige Briefe angesehen (vor allem von älteren Menschen) und habe dabei festgestellt, dass es einen gemeinsamen Einstieg in die Musik gibt: das Hören. Alle Briefe, die ich gelesen habe, stimmten in diesem Punkt überein. Bevor man aktiv zum Musiker wurde, hat man - meistens durch Zufall - ein Orchester live(!) gehört. Auch wenn viele der Vereinsmitglieder privat schon öfters Musik "aus der Dose" gehört haben, so schein Livemusik doch ein ganz entscheidender Faktor zu sein. Tatsächlich handelt es sich in dem Falle meines Vereins (ein Blasorchester) um die tradierten Schützenfeste, die hauptsächlich zu der Bekanntheit und dem Mitgliederzustrom geführt haben. An zweiter Stelle ist die Tradition des "Adventsblasens", welche darin besteht, dass man sich an Adventssontagen in der Früh trifft, druch die Straßen zieht, und Weihnachtslieder spielt (ist in etwa Anfang der 80er Jahre entstanden). Das ist auch bei den Nichtmusikern, die in der Vereinsschrift einen Beitrag geleistet haben (ehemalige Vorstandsmitglieder) erwähnt worden, dass dies eine der schönsten Dinge im Advent sei.

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Beitrag von _David_ Di Apr 26, 2016 1:24 pm

Im Hessischen Rundfunk erschien im Jahr 2000 innerhalb eines "Hörmarathons" das Hörbuch "Meine Geschichte: Zeitzeugen erzählen - 100 Jahre Deutschland", welches später noch im Hörverlag erschien.
Es handelt sich hierbei um eine sogenannte Originaltoncollage, sprich die Beiträge der einzelnen Zeitzeugen wurden über 15 Stunden Laufzeit ohne musikalische Unterbrechung aneinandergefügt. Die Autoren, Inge Kurz und Jürgen Geers, sind, obwohl es das Thema nahelegen könnte, alles andere als Wissenschaftler. Und das ist auch das Bild, das sich mir bei näherer Recherche abzeichnete: Hörbücher finden im wissenschaftlichen Diskurs kaum Verwendung. Auch wenn sich Hörbücher für Physikinteressierte einer großen Beliebtheit erfreuen und die Läden nahezu voll mit Hörbüchern über Quarks und co. sind, fällt schnell das Ziel der Distributor auf, nämlich Themen und Probleme wissenschaftlicher Natur einem breiten Publikum nahezubringen. Wissenschaftliche Publikationen scheinen auf den ersten Blick zumindest kein relevanter Teil dieser Produktionskette zu sein. Vor allem in der Musikwissenschaft geht es über die einschlägigen Werke von der allgemeinen Musikgeschichte von Antike bis Beatles nicht hinaus. Es scheint hier also eine große Lücke zu geben, die sich auch nicht so leicht schließen liese, da Hörverlage wahrscheinlich kein sehr großes Interesse an Hörbüchern von Wissenschaftler für Wissenschaftler haben. Aber: In unserem Fall halte ich einen Versuch, ein wissenschaftliches Hörbuch zu gestalten sogar für naheliegend. Personen, die ihre Geschichte erzählen und Musik aus vergangenen Zeiten zum Besten geben. Und alles wird mittels eines roten Fadens systematisiert, vielleicht gibt es einen Erzähler, der die eben gehörten Geschichten versucht einzuordnen. Im anfangs genannten Beispiel ist darauf verzichtet worden. Ich glaube, dass unser Produkt somit ein Alleinstellungsmerkmal aufweisen könnte, das die Attraktivität für ein noch breiteres Publikum steigern würde und nicht etwa für einen kleinen Kreis von Experten reserviert bliebe. Diesen Spagat zu schaffen mag vielleicht nicht leicht, aber allemal interessant und einen Versuch wert sein.

_David_

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